Anlagen und Produktionsprozesse: Polyethylen
Polyethylen (oder auch Polyethen, PE) ist einer der häufigsten, industriell hergestellten Kunststoffe. Am Standort Gelsenkirchen wird HD PE (von engl.: high density, hohe Dichte) und LLD PE (von engl.: linear low density, linear niedrige Dichte) hergestellt.
Das Polyethylen kann auf völlig unterschiedlichen Gebieten angewendet werden: von Haushaltsgeräten über Industriebedarf bis hin zu Spielzeugen.
Ausgangsmaterial für die Herstellung von Polyethylen ist Ethen (Ethylen), einem gasförmigen Stoff, der durch petrochemische Verarbeitung von Erdöl gewonnen wird

Polymerisation
Die Polymerisation erfolgt in einem Reaktor bei ca. 10 bar und zwischen 70°C und 90°C. Dabei Verbinden sich in einer chemischen Reaktion die einzelnen Ethylen Moleküle zu langen Polyethylenketten. Zu diesem Zeitpunkt ist das Produkt pulverförmig.
Trocknen/Reinigen
Im nächsten Schritt wird das Polyethylen (PE) Pulver von den nicht reagierten Resten der Polymerisation gereinigt und getrocknet.
Granulieren
Dabei wird das PE Pulver in einem Granulator (Extruder) aufgeschmolzen, mit Additiven versehen und anschließend zu Granulat (kleinen Körnern) extrudiert.
Verpacken, Lagern, Versenden
Das Granulat wird mittels Luft durch Rohrleitungen in die Lagersilos transportiert
und von dort aus für den Kunden versandfertig gemacht.
Eine Besonderheit ist das Bimodal HDPE, welches innerhalb SABIC Europe nur am Standort Gelsenkirchen produziert wird.

Die Polymerisation erfolgt in zwei aufeinander folgenden Polymerisationsschritten. Dadurch können die Eigenschaften des Materials in besonderer Weise beeinflusst werden. Neben kurzen, unverzweigten Molekülketten (für die Festigkeit und Steifigkeit) entstehen so auch langkettige, verzweigte Molekülketten (für Zähigkeit und Spannungsriss-beständigkeit).
Das gute Eigenschaftsprofil von bimodalem HDPE eignet sich besonders zur Herstellung von Rohrsystemen in der Gas- und Wasserversorgung.